Am Tag vor dem Bergzeitfahren nimmt der Radprofi selbstverständlich sportgerechte Nahrung zu sich. Wie gut, dass ich Amateur bin :-) Hier im Höhenkurort Briancon, standesgemäß zwischen Col du Galibier und Col de la Madeleine.
Die Auto-Rundreise am Vortag diente natürlich der entspannten mentalen Vorbereitung. (Genau genommen war es am 1. Tag noch viel zu frisch zum Radfahren ;-) Also Romantik zwischen Briancon und Gap.
Rupert, so der von Isabel vergebene Name, war Mitglied im Tiergehege unserer Pension in Allemont und kommetierte den Start um 10:57 mit Gelassenheit.
La Garde, 11:51, das erste Dorf auf der Serpentinenstrecke. Isabels Versuch das Foto zu machen, wäre beinahe schief gegangen. 'Du warst einfach zu schnell,' hat sie gesagt.
An der Strecke stehen heutzutage Fotografen, die jede von uns Bergziegen ablichten und deren Bilder man dann auf ihrer Website kaufen kann. Die Investition von 20 Euro war mir das wert - zu Recht wie ich finde :-)
Der Radfahrer hat 4km vor dem Ziel nur angehalten, um sich mit dem Ich-war-hier-Schild der Tour fotografieren zu lassen.
Auf den zweiten, vier Kehren höher, war ich dann schon vorbereitet. Und da es hier nicht so steil ist, habe ich mich in Pose für etwaige Vertragsverhandlungen mit Armstrong geworfen ...
Hier nochmal die 'ehrliche' Version des Profibilds, von Isabel an derselben Stelle, nur mit waagrecht gehaltener Kamera :-) Ist ja immernoch bergauf genug.
Das Trophäenbild musste natürlich sein, schliesslich kann man es dann mit sechs Jahren vorher vergleichen. Auf der zweiten Tour habe ich mich deutlich fitter gefühlt - je oller, je doller.
Bei diesem Schild ist man im Skidorf Alpe d'Huez angekommen. Es geht noch leicht bergauf, aber die Kehren sind rum und man könnte den -bloss nicht vorhandenen- Zuschauern zuwinken.
Normaler Weise ist hier ja ein bisschen mehr los - für einen Tag im Jahr. Aber das tut der eigenen Freude wirklich keinen Abbruch !
Die Tour-Etappe nach Alpe d'Huez ist jedes Mal gleich - sie endet immer genau hier.
Dieser Ort wurde extra für Skifahrer erfunden, und so sieht er auch aus (Langenasedreh ...).
Aber man kann sich immerhin mit einer Crepe stärken und im Radsportladen ein 'I ve done it' - T-Shirt kaufen, bevor es per Auto wieder bergab geht,
Das Gefühl im Auto bei diesem Anblick ist anders, aber genauso aufregend.
Dieses Schild sieht man wegen der Spitzkehre auch beim BergAUF-Fahren. Nun ja - viel Feind, viel Ehr.
Der Aufstieg per Rad hat ja nur anderthalb Stunden gedauert und war noch nicht so mörderisch erschöpfend. Also waren wir danach einfach noch wandern: Das Dorf Huez (unten) mit der nach ihm benannten Skistation (oben).
Der Wanderweg auf 1500m Höhe eröffnet einen weiten Blick ins Tal der Romanche mit Bourg d'Oisans: Von dort ist der Radler heute hergekommen...
... wie er mit einem augenzwinkernden Rückblick auf die 'wiederkehrenden' Details der Anreise bestätigen kann.
Auf der abendlichen Talfahrt: Besichtigung des gemütlichen Dorfs Huez, das natürlich Jahrhunderte vor dem 300m höheren Skidorf da war.
Das Tolle an den 21 Kurvenschildern (neben der Landschaft in der sie stehen): Man weiß immer genau, wo man ist. Als Ehrenzeichen für bisherige Etappensieger gedacht, ersetzen sie nämlich auch gleich das Höhen-GPS.
Mit dem E-Bike nach Alpe d'Huez ? Und das als Wettfahrt ? Das ist irgendwo zwischen Aprilscherz und Gotteslästerung anzusiedeln. Selbst beim Hochradeln hatte ich genügend Luft, um darüber zu lachen.