
Bis hierher hab ichs alleine geschafft - der Col du Lautaret liegt schon 1300m über dem Romanchetal, was bei 33km Steigung aber NUR 4% im Schnitt bedeutet.

Vor lauter Fahrrad und erster großer Glücksgefühle ('schon bis hier wäre genug') vergisst man ganz das Panorama ...

Aber Arndt SMSte: 'Wir wollen Gold sehen und nicht nur Silber !' Also nicht abwärts in den Höhenkurort Briancon, sondern noch 8 km bis zum Dach der Tour !

Faszinierender Landschaftswechsel: Auf 2.200m ist es noch sattgrün. Keine 200m höher fährt man durch Gesteinsbrocken und Schneefelder.

Daaa unten links die Häuschen, das ist der Lautaret, von eben. Und hiiier musst Du hoch. Isabel fuhr schon mal voraus und funkte Wetter, Anhaltestellen - eben alles, was Radio Tour den Fahrern auch so sagt :-)

2400m. Das Grün geht in Marslandschaft über. Das Tal ist noch mit Mühe zu sehen. Die Weite ist unendlich. Der Radfahrer wird auch gleich da sein.

Als das einköpfige Fahrerfeld auf 2400m winkend auftaucht, säumen Tausende Radsportfans, äh, nicht die Strecke - aber die Einzige, auf die es ankommt, ist dabei. (Sie sagt allerdings, sie hat zuerst den Falschen fotografiert ...)

2500m. Bei der Tour erhält der Fahrer, der als Erster dieses Denkmal des Tour-Gründers passiert, 5.000 Euro Sonderpreis. War nicht nötig, gefühlter Millionär war ich auch so.

..., in the heat of attack, it's the passion that kills. The victory is yours alone. :-)
Durch den Tunnel dürfte man trotzdem nicht radeln, wenn man auf die andere Seite nach Valloire wollte :-(

... würde Eurosport jetzt sagen. Und dass es die letzten 100 von 1900 Höhenmetern sind. Dass es also nochmal mit 10% bergauf geht, war dann auch schon egal.

Es soll doch tatsächlich Menschen geben, die sich fragen, warum jemand auf einen 2645m hohen Bergpass radelt. Frage hiermit beantwortet ?

... just about to burst -
there's a quest for answers - an unquenchable thirst.
In the darkest night - rising like a spire.
In the burning heart - the unmistakable fire.

Du bist so müde, dass Du den Endorphinstoß erstmal gar nicht spürst. Aber dann fängst Du irgendwann an zu kichern und zu grinsen wie ein Honigkuchenpferd.

Ach ja, nebenbei: Das isser. Der PIC du Galibier, der dem Pass den Namen gibt. Schaut ja richtig putzig aus, wenn man mal durch ist.

Und hier ist der Mensch, der das alles möglich gemacht hat. Mit seinem ewigen 'I believe in You'. Mit seiner Geduld und seinem Optimismus. Nicht nur für diese Tour werde ich ihr ewig dankbar sein.

Am Ende der Tour, die Abfahrt natürlich mit dem Auto (es gibt Bergziegen mit Höhenangst ;-). Was soll man sagen - glücklich und zufrieden. Und jetzt: Auf zum Passo di Stelvio, 2013 !