
Ringe so weit das Auge reicht - Impression aus der fertig aufgebauten Halle, 1 Tag vor dem Start

Die ersten Runden wurden an vier Tischen ausgetragen - sowieso schon wenig. Bei einer WM sind es eher 30. Das zeigt: Olympia ist kein Großturnier, sondern eine Ausstellung.

Mal eben einen Tisch hinstellen wie in der Kreisliga ist hier nicht... Die Wasserwaage war noch das harmloseste Werkzeug.

Britischer Humor - The Shard, die Scherbe, ist das höchste Gebäude Europas. Gegen Burj Khalifa, wo ich auch schon war, immer noch niedrig. Vor allem aber ist es nicht oben unfertig - es ist so.

Die Tower Bridge von unten. Aus der Reihe 'Beweisfoto, dass ich wirklich da war und nicht Standardbilder aus dem Internet geklaut habe.'

Es ging allabendlich um die Welt. Ein cooles Gefühl, das Fernsehbild live selbst zu sehen und zu fotografieren.

Bei ehrenamtlichen Volunteers: Indem ich bei der Probe der Siegerehrung ihr Heimatland auf den 1.Platz setze und 'God Save The Queen' spiele. Ein Bild für immer, denn diese Flaggen wird man bei einer echten TT-Siegerehrung niemals sehen...

Das Kleidungsset zum Anprobieren, Mitnehmen und Behalten für immer.

Drei Männer aus Stahl waren die Maskottchen von London 2012 - äh, wie ? Was sagen Sie ? Achso, ZWEI, nicht drei, Och, schade ...

In diesem Raum passiert alles: Ballauswahl, Check der Trikotfarben, Auslosung der Teamreihenfolge, Abgabe der Schläger an uns - und vor allem der brachiale Check von Werbung auf Spielkleidung und Equipment, an der sogenannten 'IOC Rule 50 border', der Grenzlinie aus orangenen Tischen.

Uff, ganz schön hoch. Normaler Weise würde man mich da nicht reinkriegen. Aber bei Olympia ist eben alles anders.

Es kommt einem irgendwie bekannt vor, wenn man in Nordostbayern aufgewachsen ist. Aber der Grenzübertritt zum Olympiastadion war dann doch erheblich stressfreier als die Sache früher.

Die Wege im Olympiapark mussten ja 100.000 Menschen auf einmal aufnehmen. Wenn man das tags zuvor alleine für sich hat, wirkt es leicht überdimensioniert. War es aber beileibe nicht.

26. Juli, 20 Uhr, als sonst noch keiner reindurfte: Das Stadion am Tag X-1 ganz für mich.

Abendstimmung an dem Flüsschen, das den Olympiapark durchzieht. Nichts ist mehr von der früheren Industriebrache Stratford zu erkennen.

Die Umgebung unseres Teamhotels lud regelrecht zum Flanieren an der Seepromenade ein. Der See jedoch ist das alte, aufgehübschte Royal Victoria Dock.




Deutschlands Schiedsrichterchef Michael Zwipp und ich hatten nun den Olympiapark nicht mehr GANZ so alleine.

Das Wetter im Olympiastadion hat Regisseur und Oscar-Preisträger Danny Boyle ins Englische übersetzt - mit Helium, Watte und ein paar kräftigen Statisten.

So der Titel der Show, die im TV zu Beginn eine Insel (Stadionrasen) mit herabfließendem Wasser (Stoffplane) zeigte. UNTER der Plane: Wir ! Ich habe sozusagen Olympia mit meinen Händen möglich gemacht ;-)

Im rasenden Tempo von nur zehn Minuten vollzieht sich der Wandel Englands vom grasenden Schaf zum rauchenden Schlot - vom Agrar- zum Industriestaat.

Mit Pyrotechnik hatten sie's an diesem Abend, und so schwebten auch die fünf Ringe glühend herab.

... siehst Du Sie hüpfen, springen, tanzen, wie sie uns das Fieber schenken ? " (Christina Stürmer)
Und das anderthalb Stunden lang - wenn 204 Länder einmarschieren, dauert's halt.

Ich weiß gar nicht, was die deutsche Öffentlichkeit an den blauen und pinkfarbenen Jacken auszusetzen hatte. Ich finde, es hat gut ausgesehen im olympischen Farbenmeer.

Auf Fahrrädern. Für mich einer der spektakulärsten Acts der Eröffnungsfeier.

All die Athleten im Stadion unterzubringen war eine logistische Meisterleistung, vor der ich staunend den Hut gezogen habe.

Die Entzündung des Olympischen Feuers als Flammenkelch aus 204 einzelnen Flammen (die Zahl der Teilnehmerländer).

Als die Flammen sich weiteten, strömte ein kräftiger Wärmestoß durch das Stadion. Das Olympische Feuer wurde für uns alle auf den Rängen so auch zum körperlichen Erlebnis.

So sieht die Zufahrt zu einer Messehalle aus, wenn sie ganz, ganz sicher sein soll. Zum Beispiel, wenn darin Tischtennis gespielt wird.

Einer dieser Momente, wo man 'Gold Medal' auf einen Berichtsbogen notiert und plötzlich zittrig daran denkt: Gemeint ist die Echte !

So sieht ein olympisches Finale im Tischtennis dann aus: Zwei Spielerinnen, zwei Schiedsrichter, 5000 Zuschauer, zig Kameras. Der Racket Controller hat seinen Job schon vorher erfolgreich erledigt und ist nicht im Bild ;-)

Mit einer Freilichtbühne, auf der man auf englischem Rasen live und ohne Ticket ausgewählte Events mitverfolgen konnte, kommt der Olympiapark einer Bundesgartenschau-Atmosphäre gleich. Rechts im Hintergrund die Basketnball-Arena.

Aus der Industriebrache London-Stratford ist mit Olympia 2012 ein Gelände mit Pflanzenvielfalt, einer kleinen Musikbühne und, na gut, einem Hockeystadion geworden.

Michael Zwipp (Oberschiedsrichter), Claudia Möller (Schiedsrichterin am Tisch), Torsten Küneth (Schlägerkontrolle)

... hat Ringe unter den Augen. In diesem Fall beim Blick auf das Netz :-)

'Mach doch nicht in Racket Control, das bringt Dich doch nicht weiter', meinte vor Jahren ein SR-Kollege. Auweia, grob verschätzt ! :-))

Da liegen sie, zum Greifen nahe. Aber es ist immer dasselbe: Nur gucken, nicht anfassen. Und nicht auf Facebook posten (gemeint war VOR der Siegerehrung).

Die echte olympische Goldmedaille für das Herren-Einzel im Tischtennis. Nicht so ein Ding, was Du für die Teilnehmer der Vereinsmeisterschaft im TT-Shop kaufst. Sondern die ECHTE. Schlotter ...

Das Ganze in Silber. (Naja, ein paar Prozent Silber, so wie die Goldmedaille nur 2% Gold enthält.)

Und auch noch in Bronze - mit exakt 0% echter Bronze. Aber das war Dimitrij Ovtcharov, dem deutschen Gewinner des guten Stücks, egal. Er hat sich auch so enorm gefreut.

Ich meine, da könnte ja jeder kommen und behaupten, dass ER aus nächster Nähe die Medaillien gesehen und fotografiert hat. :-)

Am Rand der Medaille ist noch die Sportart eingraviert, damit die Spieler auch wissen, wo sie eigentlich mitgewirkt haben...

Mit diesem Oschi, der während der Spiele in den Docklands im Londoner Osten lagerte, traten die Athleten am Ende die Heimreise an.

Torsten im Riesenrad 'London Eye'. Bei Olympia ist eben alles anders.

Im Teamwettbewerb sehen die Goldmedaillen auf Grund ihres gemeinsamen Auftritts -eine für jeden Spieler- fast noch majestätischer aus.

'Trikottausch' mit He Xiao, dem Chefdolmetscher der chinesischen TT-Delegation. Wir kennen uns schon von etlichen Turnieren.

Nach der 75%-Mehrheit der deutschen Fans im Herren-Halbfinale ging das Reich der Mitte im Damenendspiel kein Risiko mehr ein und sicherte sich so ziemlich jeden Zuschauerplatz - wie man an den roten Fahnen erkennt.

Olympiasieger China und der Zweite Japan - entspannt plaudern die Mädels nach dem Finale im Call Room beim Warten auf die Siegerehrung.

Das Gebäude, welches in der Bildmitte beginnt und am rechten Rand aufhört, ist die Excel-Arena. Sonst Messe. Für London 2012: Tischtennis, Fechten, Ringen, Boxen und Teakwondo. Zu diesem Zweck Einbahnstraße: Man ging links (Bildmitte) rein und rechts (Bildrand) wieder raus.

Mit sportlichen Plakaten wurden die Einheimischen auf die gewissen Verkehrsprobleme vorbereitet.

Das Schiedsrichterteam gönnt sich sein verdientes Abschlussessen - natürlich wie? Chinesisch.

Das komplette Tischtennis-Schiedsrichterteam von London 2012.

... sagen IOC-Präsident Jacques Rogge und Organisationschef Sebastian Coe am Ende der Spiele.

Eine Medaille mit den Unterschriften von Sebastian Coe und Jacques Rogge bildet den krönenden Abschluss der Reise.